Größer, schneller, weiter: Monumental in Italien, Hollywood und Woltersdorf
In Italien setzt man auf Großproduktionen. Historische Dramen entspinnen sich in bombastischen Kulissen mit aufwendigen Kostümen, Massenszenen und tausenden Statist:innen.
Monumentalfilme spülen gewaltige Gewinne in die Kassen – und inspirieren Studios in anderen Ländern, sich ebenfalls an aufwendigere Produktionen zu wagen. In Hollywood entsteht unter der Regie von David Wark Griffith das mehr als dreistündige Epos Intolerance (Intoleranz, USA 1916), für das die Kulissenbauer:innen das alte Babylon wieder zum Leben erwachen lassen.
In Woltersdorf, einem Dorf südöstlich von Berlin, baut die May-Film GmbH eine Filmstadt. Dort entstehen bis in die 1920er-Jahre zahlreiche Abenteuer- und Historienfilme, darunter der monumentale dreistündige Veritas vincit (D 1919, R: Joe May), die Serie Die Herrin der Welt (D 1919-20, R: Joe May) und der Abenteuerfilm Das indische Grabmal: Der Tiger von Eschnapur (D 1921, R: Joe May), für den Fritz Lang und Thea von Harbou – später gemeinsam verantwortlich für den Filmklassiker Metropolis (D 1927, R: Fritz Lang) – das Drehbuch liefern.
Schlachtszenen mit Kunstmasse
Für aktuelle Filme werden extravagante Kulissen häufig mit Computerhilfe generiert. Auch die Statist:innen können zuhause bleiben. Für Massenszenen gibt es eine spezielle Software, die das erste Mal in den Schlachtszenen von Lord of the Rings (Die Herr der Ringe, USA 2001, R: Peter Jackson) eingesetzt wurde und seitdem u.a. Verwendung in Game of Thrones (USA 2011-2019, R: David Benioff und D. B. Weiss) fand.
Computergenerierte Massenszene aus Ben Hur: A Tale of the Christ, 2016 (Quelle: Massive Software)