Intro: Die Goldene Ära – Original

In den wilden Zwanzigern modernisiert sich die Welt in einem rasanten Tempo: Autos und andere neue Technologien halten Einzug. Frauen ergreifen Berufe, gehen wählen – und tragen plötzlich „Bubikopf“ und knielange Kleider. Jazz und Charleston sind angesagt. Eine Massenkultur entsteht – und mittendrin: der Film!

In den Großstädten sind Kinos nicht mehr wegzudenken: Rund 350 sind es Mitte der Zwanziger allein in Berlin! Die Deutschen gehen fast viermal häufiger in die Lichtspielhäuser als heute – 1927 zählt man insgesamt rund 350 Millionen Besuche. Ein Feierabend oder Wochenende ohne Kino? Für viele undenkbar!

Und weil das Kino inzwischen Unterhaltung und Hochkultur verbindet, erfasst die Filmbegeisterung auch alle soziale Schichten: Der Bankdirektor träumt im Premierenpalast, die Verkäuferin im Nachspielkino von exotischen Abenteuern. Für viele wird die Leinwand zum Fluchtpunkt in einem Alltag, der nicht selten von Armut, Enge und Unsicherheit geprägt ist.

Platzhalter // Bild: Nächtlicher Ku’damm oder Tauentzien in den Zwanzigern mit Kinos (Quelle: t.b.a)

Der Film hat sich auch zur universellen Erzählkunst entwickelt. Und die neue Supermacht des Kinos heißt USA. Western, Komödien, Abenteuerfilme und Romanzen aus Hollywood elektrisieren die Massen. Die Traumfabrik liefert Stars und packende Geschichten, die rund um den Globus verstanden werden.

[ https://www.youtube.com/watch?v=ftxWZZQs-j4 (02:38 – 03:09) oder Still]
Ben Hur, 1925 (Quelle: t.b.a.)
Filmausschnitt aus dem Trailer zu „Ben Hur“ 1925 (Quelle: YouTube)

Die Dominanz aus Hollywood spornt aber auch andere Kinonationen zu Höchstleistungen und aufregenden Experimenten an – in der Sowjetunion, in Deutschland und vielen anderen Ländern erlebt das Kino als visuelle Unterhaltungskunst ihr goldenes Jahrzehnt.

In den zwanziger Jahren wird Kino zum globalen Unterhaltungsmedium. Der Komiker Charlie Chaplin. gilt damals als berühmteste Persönlichkeit der Welt.

[Filmausschnitt aus dem Chaplins „The Gold Rush“ https://www.youtube.com/watch?v=nnFDXCFcRfA (14:46 – 17:32) oder Still.]